Lisa hat für einen Monat im Gyan-Schulprojekt in Südindien als Freiwillige gearbeitet. Für unseren Blog hat Sie Ihre Erfahrungen aufgeschrieben.
Mein Wecker klingelt 6:00 Uhr. In Leipzig führt mich mein erster Gang zur Kaffeemaschine, mein zweiter ins Bad vor den Spiegel. Auf meinem Arbeitsweg, bewaffnet mit meinem Kaffee-to-go-Becher in der linken und meinem Handy in der rechten Hand, beantworte ich Nachrichten und bereite mich mit den neusten Meldungen auf meine Arbeit vor.
Wenn es nicht die drei Kaffee bis hier hin waren, dann schraubt spätestens das Großraumbüro meinen Puls nach oben. Lautes Gemurmel, Besprechungen, Tastaturen klacken, Hörer werden abgenommen und aufgelegt. Jeder Arbeitstag dreht sich um die tagesaktuelle Berichterstattung, die neusten Geschichten, die überall und immer passieren. Wir folgen den Schlagzeilen – Ich als Redakteurin drehe sie mit einem Kamerateam für die TV-Berichterstattung. Aufregend, nervenaufreibend und abwechslungsreich? Auf jeden Fall!
Mein Name ist Lisa. Ich bin 23 Jahre alt und arbeite seit 4 Jahren in einer Fernsehproduktionsfirma in Leipzig.
Einen Blick über den Tellerrand „Europa“ zu werfen und einen tieferen Einblick in die Arbeit und das Leben in Südindien zu erhalten, das sind meine Gründe für diese Reise. Mit viel Neugier im Gepäck erkunde ich für einen Monat eine mir bisher völlig unbekannte Kultur und darf Gast in der indischen Gastfamilie sein.
Die Freude am Schreiben ist auch hier geblieben und deshalb will ich einen kleinen Einblick in meinen völlig veränderten Alltag als Englischlehrerin, Gastschwester und Freundin in Shenbakkam und dem Projekt „Gyan“ geben. Continue reading “Von der Fernsehwelt nach Südindien” »
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Das Gyan – Shenbakkam School Project in Vellore (Tamil Nadu, Südindien) sucht zwischen März und Oktober 2018 Freiwillige zur Unterstützung der Lehrer und Erzieher. Die Einsatzdauer kann flexibel gestaltet werden, sollte aber mindestens 2 Monate betragen.
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Unser Praktikant hat sich eingelebt, und er beschreibt den Schulalltag in Shenbakkam.
Morning tution. Alle sitzen im Kreis zusammen, im Schneidersitz (für mich eher eine Dehnübung als bequemes Sitzen) und schauen auf ein Blatt Papier. Darauf habe ich einen Stuhl gemalt, darunter eine Blume. Ich frage: „Where is the flower?“ Eine Schülerin: „The chair is under the flower.“ Die anderen plappern es nach, reden durcheinander, warten gespannt, ob es richtig ist. Leider falsch. „The flower is under the chair.“ Kleiner Trost: immerhin ist „under“ die richtige Präposition. Ich schreibe das tamilische Wort neben „under“, denn nicht alle in der Runde scheinen es verstanden zu haben.
Nach gut fünf Minuten ist die Konzentration der Schüler dahin. Ich bekomme zugeraunt, dass sie lieber „I pack my suitcase“ spielen wollen, eine gute Kombi aus Gedächtnis- und Vokabeltraining. Ich: „Maybe later…“ und es geht weiter mit „beside“, „in front of“, „on“ und „behind“. Nach zehn Minuten gebe ich mich geschlagen. Wir spielen das Kofferpackspiel. Meine Worte „aber morgen Wiederholung“ gehen unter.
In meinem Berufsleben habe ich schon eins, zwei Kommunikationsseminare besucht. In Shenbakkam in der Schule bringen sie mich nur bedingt weiter. Es ist laut, Kinder springen auf, kommen und gehen, sie meinen es sicherlich nicht böse, sie sind es vielleicht nur anders gewohnt. An manchen Tagen ist es schwierig die Kids zu bändigen. Aber eines ist sicher: Das Stöckchen, das tamilische Lehrer benutzen, bleibt liegen.
Als Nicht-Pädagoge ist es gar nicht so einfach, tamilischen Kindern, die ganz andere Lernmethoden kennen, englische Grammatik zu vermitteln. Charly und Lara, die beiden Langzeit-Freiwilligen, haben mich vorgewarnt: Der Unterricht erfordert viel Flexibilität. Wir haben die Schüler in kleine Gruppen aufgeteilt, so dass der Betreuungsschlüssel (3 Freiwillige und Apitha als tamilische Lehrerin) besser ist. Doch mit der Anwesenheit fängt es schon an. Mal kommt eine Hochzeit dazwischen, Fieber ist auch ganz schön verbreitet. Vor allem an Tagen, an denen es an der Schule eine amtlich vorgeschriebene Impfung für die Kinder gibt. Dann fehlt mal eben der Großteil. Einige Kinder werden zu Hause schon im Haushalt eingebunden und müssen helfen. Auch dann fehlen sie. Zudem neigt sich das Schuljahr dem Ende entgegen, viele haben ihre Prüfungen im Kopf.
Und somit sind es wieder kleine Schritte, die zum Erfolg führen. Nach einer Woche sind wir mit den Präpositionen durch. Ein kleiner Test am Ende der Woche ist gar nicht so schlecht ausgefallen.
Es ist Sommer geworden. Von einem Tag auf den anderen waren es nicht mehr 30 Grad Celsius im Schatten, sondern 36/37 Grad Celsius. Das Leben kommt mittags quasi zum Erliegen. Ganz schön hart unter diesen Umständen Leistungen zu bringen, denke ich mir häufiger. Deshalb fungiert die Nachmittags-Tution mehr als Jugendtreff, bei dem auch Englisch gesprochen werden kann. Meist verpacken wir das in Spielchen. Ich habe einige deutsche Methoden versucht, aber bin gescheitert. Hatte einen Lernfilm gefunden, in dem die Körperteile anschaulich erklärt werden. danach wurde abgefragt, wer was verstanden hat. Sie waren nicht schlecht, aber mit der Methode kamen die Kids leider nicht klar. Auch nicht mit einer Spielszene: auf dem fruit market in verteilten Rollen Dialoge spielen, ist nicht so aufgegangen wie geplant. Egal. Also habe ich mich eher für den Frontalunterricht mit Kreide und Tafel entschieden. Das funktioniert. Auf Abschreiben sind die Kids trainiert. Ich denke, am Ende macht es die gesunde Mischung verschiedener Methoden.
Für Lara und Charly sind es die letzten Unterrichtstage. Sie haben noch ein wenig Urlaub und reisen bald ab. Die special class am Freitag haben die beiden genutzt, um ein Lied einzustudieren. Mehr dazu im nächsten Beitrag.
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Tim absolviert gerade ein Praktikum für 2 Monate in unserem Schulprojekt in Shenbakkam. Für unser Blog hat er seine ersten Eindrücke aufgeschrieben …
Eine Schar Kinder umkreist mich, als ich mit Lara und Charly, zwei Weltwärts-Freiwilligen auf den Schulhof der Governmental School von Shenbakkam trete. „What’s your name, Sir?“, rufen die Kinder. Sie sind neugierig, aufgeweckt und höflich, aber unheimlich laut und stellen die Frage alle gleichzeitig. Die Kids haben einen Vorteil: die Schülerinnen und Schüler müssen sich nur einen Namen merken. Im Gegensatz zu mir. Und der Schwierigkeitsgrad ist hoch, denn die wenigsten Namen sind mir geläufig: Ganesh, Santosh, Manish, Chandru, Boomika, Ramya, Deepa…. erste Aufgabe also: Namen pauken. Es gibt viel zu lernen nicht nur für die 11- bis 12-Jährigen, sondern auch für mich.
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8. Juni 2016 · written by Benedict Witzenberger · Kommentare deaktiviert für „Es war nie der ‚Schock‘ in Kulturschock“
Die Kinder aus Projekt II im Sommer 2016 mit Lea (l.) und Kira (r.)
Neun Monate waren Lea Paetzold und Kira Störmann (beide 19) Weltwärts-Freiwillige bei Gyan Shenbakkam. Jetzt reisen sie zurück nach Deutschland, blicken allerdings zuvor noch einmal zurück auf die Eindrücke und Erlebnisse in Indien und die Veränderungen im Projekt. Continue reading “„Es war nie der ‚Schock‘ in Kulturschock“” »
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Ihr habt Lust, das Alltagsleben in Indien aus nächster Nähe zu erleben und gleichzeitig etwas Sinnstiftendes zu tun? Dann bewerbt euch bei Gyan für einen Freiwilligendienst!
Wir suchen ab April 2016 Freiwillige zur Unterstützung unserer Lehrer und Erzieherinnen in unserem Schulprojekt im Südindischen Vellore (Tamil Nadu). Ihr solltet mindestens 2 Monate Zeit mitbringen – nach oben ist der Einsatzzeitraum flexibel gestaltbar. Schwerpunkte der Tätigkeit sind: Englisch-Unterricht in der Schule, Betreuung im Kindergarten, Gestaltung von Ferien- und Freizeitprogrammen.
Details findet ihr hier: http://www.gyan-shenbakkam.de/txt/Stellenausschreibung_Gyan.pdf
Bewerbungen inkl. Motivationsschreiben und Lebenslauf (beides in englischer Sprache) bitte an bewerbung@gyan-shenbakkam.de
Wir freuen uns auf eure Bewerbungen!
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Das Gyan – Shenbakkam School Project hat in der vergangenen Woche gemeinsam mit Ärzten und Fachpersonal des CMC-Krankenhauses Vellore ein „Eye Camp“ in Shenbakkam durchgeführt. Dabei wurden die Schüler des Gyan-Projektes sowie unserer beiden Partnerschulen (Adi Dravider Welfare School und Panchayat Union Board School) von den Ärzten auf Sehschwäche und Augenerkrankungen untersucht. Continue reading “Eye Camp: kostenlose Augenuntersuchung für mehr als 450 Schüler” »
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Mit Beginn des neuen Schuljahres im Juni begrüßen wir drei neue Stipendiaten im Stipendienprogramm des Gyan e.V.: Divya, Kavesh und Ramesh.
Alle drei haben in den letzten Jahren regelmäßig unsere Kurse besucht und sich durch besonderes Engagemen im Unterricht und gegenüber ihren Mitschülern hervorgetan. Sie haben 2015 die 8. Klasse an einer der staatlichen Schulen in Shenbakkam abgeschlossen. Den Familien unserer drei neuen Stipendiaten fehlen allerdings die finanziellen Mittel, um ihren Kindern eine weiterführende Schulbildung zu ermöglichen.
Kavesh ist 13 Jahre alt und lebt mit seiner Mutter und seiner Schwester in Shenbakkam. Der Vater war alkoholkrank und ist vor 3 Monaten unerwartet gestorben. Die Mutter arbeitet in einer Schuhfabrik und kann mit ihrem Lohn gerade Essen, Kleidung und Miete zahlen. Um dem Sohn den weiteren Schulbesuch zu ermöglichen, bleibt kein Geld übrig. (mehr Infos im Steckbrief) Continue reading “Wir begrüßen Divya, Kavesh und Ramesh im Gyan-Stipendienprogramm” »
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Ab sofort könnt ihr unseren Kalender für 2015 käuflich erwerben: Macht euch selbst oder anderen eine Freude und unterstützt gleichzeitig unser Schulprojekt in Südindien! Der Erlös aus dem Kalenderverkauf fließt vollständig in unser Schulprojekt.
Der Kalender ist in Kooperation mit unserer Partnerorganisation Deutsch-Indische Zusammenarbeit e.V. entstanden. Wir erzählen 12 Geschichten von Menschen, deren Leben sich durch unsere Projekte verändert hat.
Die Kalender gibt’s für 12 Euro das Stück; ab einer Mindestbestellmenge von 3 Kalendern für 10 Euro das Stück; ggf. zuzüglich 3 Euro Versandkosten.
Bestellen könnt ihr die Kalender mit einer Mail an flath.herbert@gyan-shenbakkam.de
Wer in Dresden wohnt, kann sich die Kalender auf dem Bischofsweg 13b abholen – vorher bitte bei koehler.jan@gyan-shenbakkam.de melden.
Wer in Berlin wohnt, kann sich die Kalender in der Kolonnenstr. 12 (Schöneberg) abholen – vorher bitte bei flath.herbert@gyan-shenbakkam.de melden.
Und damit ihr nicht die Katze im Sack kaufen müsst, hier ein kleiner Blick in den Kalender: Continue reading “Die neuen Gyan-Kalender 2015 sind da!” »
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Die Dresdner Veranstaltungsreihe „Dialog der Kulturen“ – organisiert vom Ökumenischen Informationszentrum e.V. – legt im September und Oktober 2014 den Fokus auf Indien. Das Veranstaltungsangebot beinhaltet eine Fotoausstellung, mehrere Vortrage, Musik & Tanz sowie einen Kino-Abend.
Zwei der Veranstaltungen haben einen direkten Bezug zum Gyan e.V.:
Am 4.9. eröffnen Senem Kaya und Arndt Herrmann im LadenCafé aha eine Ausstellung mit Bildern und Texten von der Maha Kumbh Mela, dem größten religiösen Fest der Welt. Beide haben 2013 im indischen Allahabad an dieser Megaveranstaltung teilgenommen. Senem und Arndt sind einigen im Verein sicher noch ein Begriff – denn sie haben 2009 und 2011 gleich zweimal für unser Schulprojekt in Shenbakkam gearbeitet.
Ausstellungseröffnung „Maha Kumbh Mela“, Donnerstag, 4.9., 20 Uhr, LadenCafé aha, Kreuzstraße 7 in Dresden
Foto: Arndt Herrmann
Am 16.10. wird um 20 Uhr – Achtung Zeitänderung auf 18:30 – im Thalia der Dokumentarfilm „Chellaponnu“ von Silke Abendschein und Benjamin Schindler gezeigt. Er beleuchtet die verschiedenen Lebensentwürfe und -wege indischer Frauen und spielt in weiten Teilen in unserem Schulprojekt in Shenbakkam. Mehr zum Film findet Ihr hier im Blog.
„Chellaponnu“, Donnerstag, 16.10., 20 Uhr, Kino Thalia, Görlitzer Str. 6 in Dresden
Das vollständige Veranstaltungsprogramm gibt es hier als PDF: Dialog der Kulturen Flyer.
Wir freuen uns auf Euch! Sicher gibt es nach den Veranstaltungen die Möglichkeit für einen kleinen, spontanen Gyan-Stammtisch.
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