Warning: Missing argument 2 for wpdb::prepare(), called in /home/w14808/web/public_html/blog/wp-content/plugins/media-library-categories/media-categories.php on line 160 and defined in /home/w14808/web/public_html/blog/wp-includes/wp-db.php on line 1292 Unsere Bilder für 2012 | Gyan Shenbakkam School Project e.V.
Gyan Shenbakkam School Project e.V. header image 2

Unsere Bilder für 2012

Dezember 31st, 2011 · written by on-site · Keine Kommentare

Seit November haben wir bereits auf Facebook jede Woche ein neues Bild unseres 2012er Gyan-Kalenders veröffentlicht. Pünktlich zum Jahresbeginn gibt es hier nun alle unsere Motive auf einen Blick und jeweils mit einer kleinen Entstehungsgeschichte. Wer noch schnell einen Kalender bestellen möchte: Der Kontakt steht am Ende des Beitrags. Viel Spaß beim Anschauen und Lesen!

Titel: In Shenbakkam spielt sich das Leben auf der Straße ab: Hier waschen und spülen die Frauen, tauschen Neuigkeiten aus und kochen das Essen. Die Männer ruhen sich nach einem harten Arbeitstag im Schatten aus, hacken Holz oder putzen ihr Motorrad. Und zwischendrin sind die Kinder – immer für einen Schabernack gut. Lärmend und gutgelaunt.

Als unser Fotograf Arndt Herrmann seine Kamera auf einem Fahrrad befestigte und so durchs Dorf fuhr, war er die Attraktion: „Die Kinder fanden es unglaublich witzig, mich auf einem Fahrrad zu sehen und als sie dann noch die Kamera entdeckten, wichen sie nicht mehr von meiner Seite.“

 

Januar: „Willkommen in Shenbakkam!“ Was wie eine einstudierte Begrüßungsszene aussieht, war in Wahrheit eine zufällige Begegnung an einem gewöhnlichen Morgen: Die Kinder tragen ihre Schuluniform und sind auf dem Weg zum Unterricht. Unser Fotograf läuft wie jeden Morgen zum Firewoodshop von Manjula, der Managerin des indischen Trusts, um dort zu Frühstücken und Aufgaben für den Tag zu besprechen.

„Sobald die Kids mich oder die anderen deutschen Lehrer auf der Straße sahen, kamen sie auf uns zu, um ein paar Wörter oder Sätze auf Englisch zu wechseln – je nachdem wie viel sie schon konnten. Das wurde ihnen nie langweilig und hat allen Spaß gemacht.“

 

Februar: „Ich habe ganze Nachmittage damit verbracht, die Kinder aus dem Dorf zu fotografieren“, erzählt Arndt. Meistens fing es ganz harmlos an: Ein Nachbarskind stand vor der Tür und bat um ein Foto und plötzlich waren sie alle da. Eine aufgeregte, lachende Meute – „Wie soll man da nein sagen?!“ So kommt es, dass Arndt jede Menge Portraits und Gruppenbilder mit nach Hause gebracht hat und weil die Kinder so viel Spaß am Fotografieren hatten, entstand die Idee, einen Kalender nur aus diesen Bildern zusammen zu stellen.

 

März: Wie die Orgelpfeifen stehen Rajes und seine Brüder vor der Wand ihrer Hütte. „Die Eltern baten mich, ein Foto von den dreien zu machen“, erzählt Arndt. Sie kämmten und puderten ihre Jungs und hielten sie an, anständig in die Kamera zu schauen.

Rajes, der älteste, kam damals zu uns in die Schooltuition für die siebten Klassen. Die zwei anderen gingen noch in die Grundschule, verpassten aber keine der Hometuitions im Lehrerhaus.

 

April: Die öffentliche Grundschule von Shenbakkam ist kein sehr einladender Ort: Von einer Mauer umgeben und mit Stacheldraht umzäunt ähnelt sie eher einem Gefängnis als dem, was wir uns unter einer Schule vorstellen. Nichtsdestotrotz klettern die Kinder unerschrocken auf ihr herum und posieren gerne für unseren Fotografen. „Für die Kinder ist die Schule ihr Spielplatz – so wie jedes andere Gebäude hier auch“, erklärt Arndt Herrmann.

Die Schulpflicht in Indien geht bis zur achten Klasse. Nach der Grundschule folgt die middle school und wer es sich leisten kann, besucht anschließend noch neunte bis zwölfte Klasse. Viele unserer Schüler aber gehen spätestens mit 14 Jahren von der Schule ab, um ihre Familien finanziell zu unterstützen. Um motivierten Schülern einen weiterführenden Schulbesuch zu ermöglichen, bieten wir deshalb seit diesem Jahr ein Stipendienprogramm an.

 

Mai: Juchhu, Schule aus! Da ist die Freude – wie bei allen Kindern auf der Welt – groß. Der Unterricht der öffentlichen Schule in Shenbakkam endet um 16.30 Uhr. Danach beginnen unsere tuition classes für die sechsten, siebten und achten Klassen. Die Kinder kommen gerne zu uns, denn im Gegensatz zum Schulunterricht lernen sie bei uns projektorientiert und spielerisch – das ist spannend und eigentlich fast wie Freizeit.

Neben Englischnachhilfe, bieten wir in Shenbakkam auch Computerunterricht und kreative Programme an. Das Thema in den zweimonatigen Ferien im Frühjahr zum Beispiel war „the human beiing“ – neben dem eigenem Körper, Gesundheit und Ernährung, beschäftigten sich die Kinder unter anderem auch mit verschiedenen Kleidungsstilen und Hobbies.

 

Juni: Hier in Shenbakkam tragen alle Schüler Uniformen. Jede Schule hat einen anderen Schnitt und eigene Farben. Tamilarasi trägt ein blau-weißes Hemd, blaue Hosen und einen blauen Schal – wie die meisten unserer Schüler geht sie auf die öffentliche Schule für untere Kasten. Die drei anderen Kinder auf dem Foto sind finanziell etwas besser gestellt und gehen auf eine der Privatschulen im Umkreis von Shenbakkam.

Öffentliche Schulen in Indien sind kostenlos und sollen so auch Kindern aus armen Familien eine Ausbildung ermöglichen. Oft sind aber die Lehrer dieser Schulen ungenügend ausgebildet und der Lehrplan veraltet. Auch sein Kind auf eine der vielen Privatschulen zu schicken, garantiert nicht unbedingt einen qualitativ hochwertigen Unterricht nach unseren Maßstäben.

 

Juli: Posieren wie die Großen – die drei Jungs schauen so selbstbewusst und dabei verschmitzt in die Kamera, wie ihre Helden aus Film und Fernsehen. Wie auch die berühmten Bollywood Filme, sind tamilische Filme eine Mischung aus Musik, Tanz, Herzschmerz und Action. Unsere Schüler – Jungs wie Mädchen – kennen die neusten Lieder und Choreografien natürlich alle auswendig. „Das ist eine der Standard-Aufforderungen unserer Schüler:“, erzählt Arndt Herrmann. „Dance, please … .“ Und dann kichern sie verschämt, weil die Deutschen so seltsam tanzen.

Neben den Hindi-Filmen aus Bollywood gibt es in Indien noch zahlreiche andere Filmindustrien. Die tamilische ist in Chennai, dem ehemaligen Madras, angesiedelt und gehört  zusammen mit dem Telugu-Film zu den größten Filmindustrien Indiens.

 

August: Kann das Leben schöner sein – wenn man Freunde hat, die zu einem stehen?! Allzu leicht neigt man dazu, eine Kindheit in Shenbakkam zu romantisieren: Frei von allem Kommerz wachsen die Kinder in einer großen Gemeinschaft auf, in der jeder auf jeden achtet. Fröhlich springen sie auf der Dorfstraße herum und spielen mit Kreiseln, Steinen und selbstgebauten Drachen.

Doch das Leben hier birgt viele Schwierigkeiten. Schon die Kleinen müssen oft im Haushalt helfen oder die Familie finanziell unterstützen, einseitige Ernährung, offene Kanalisation und Müll machen krank. Wir versuchen deshalb in den Tuitions neben Englisch auch Allgemeinwissen und Umweltbewusstsein zu vermitteln.

 

September: Wie Rajes und seine Brüder haben sich auch die drei Mädels der Größe nach aufgestellt. „Wohl aber eher zufällig“, lächelt Arndt. „Das Foto ist auf einem unserer Schulfeste entstanden, dafür hatten sich die drei besonders schick gemacht.“ Sie tragen neue Churidars – leichte Pluderhosen mit passendem Oberteil und Schal – und natürlich Schmuck.

Ordentliche Kleidung ist hier in Shenbakkam sehr wichtig. So tragen Männer zu ihren Hosen und Lunghis stets frisch gebügelte Hemden und die meisten Frauen Saris. Die oben beschriebenen Churidars hingegen werden von jüngeren Frauen und Mädchen bevorzugt.

 

Oktober: Unsere Schüler – Jungs und Mädchen – stecken voller Energie. Toben, quatschen, singen, tanzen und schreien – manchmal hat man es als Lehrer nicht einfach. Da die Kinder hier in der Schule nicht zum selbstständigen und kreativen Arbeiten erzogen werden, sondern im Gegenteil Frontalunterricht gewöhnt sind, verwechseln sie schnell mal interaktiven Unterricht mit Pause. Hat man es dann aber doch geschafft, sie zur Ruhe zur bringen und Arbeitsaufträge zu vermitteln, sind sie mit Spaß bei der Sache – und man selbst schnell wieder versöhnt.

 

November: Am 26. Januar feiert Indien die Gründung seiner Republik: Die Kinder haben schulfrei und ganz Shenbakkam ist mit orange-weiß-grünen Fahnen und Wimpeln geschmückt. Vor der öffentlichen Schule findet eine offizielle Feier mit Ehrungen und Reden statt, an der die Schüler Tänze, Sketche und Gedichte vortragen.

Sindhu und ihre Freundinnen haben einen Tanz aus einem ihrer Lieblingsfilme aufgeführt. „Zum üben kamen sie zu uns ins Lehrerhaus, auf dem Dach hatten wir genug Platz“, erzählt Arndt. „Und zum Schluss wollten sie ein gemeinsames Foto.“

 

Dezember: Alle wollten mit aufs Bild – so entstand ein kleines Gerangel, was dem Photo die besondere Note verleiht.

Für den Dezember haben wir ein Gruppenbild ausgewählt, weil es als Abschluss des Kalenders besonders geeignet scheint. Wir wünschen frohe Weihnachten und ein glückliches Neues Jahr!

 

Fotos: Arndt Herrmann; Texte: Senem Kaya

P.S.: Wer noch einen Kalender für 10 Euro erstehen möchte, der schreibt bitte eine Mail mit gewünschter Anzahl und Adresse an: lehmann.anke@gyan-shenbakkam.de.

Tags: Presse & Reports · vor Ort · Other posts by

0 Antworten bis jetzt ↓

  • Es gibt keine Kommentare bis jetzt.

Hinterlasse ein Kommentar