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Von Lupen, Flammen und Wassereimern: Unsere Schüler in den Fußstapfen großer Wissenschaftler

November 19th, 2012 · written by on-site · 1 Kommentar

Die Mädchen vom Hope House heißen uns willkommen.Es ist der große Tag, der Tag auf den sich unsere Kinder seit zwei Wochen vorbereitet haben. Die Schüler sind aufgeregt, ebenso wie die Lehrer. Es ist das erste Mal für sie, dass sie vor einer Gruppe etwas vorstellen müssen. Im Gegensatz zu Deutschland wird in Indien kein Präsentationstraining geschult, es ist also nervenaufreibend und anstrengend vor der Gruppe zu sprechen. Sie sind unsicher und das merkt man ihnen auch an. Sie reden schnell, verhaspeln sich, machen Fehler.

Aber das ist nicht schlimm. Alle sind zwischen 13 und 15 Jahren und haben keinerlei Erfahrung auf dem Gebiet. Für uns ist es lockerer, wir laufen durch die Tischreihen, begutachten die Vorführungen ihrer Experimente und hören uns an, was sie uns dazu erklären. Trotzdem stehen auch wir unter Druck. Wir haben die Kinder intensiv darauf vorbereitet. Zwei Wochen setzten wir uns mit den Schülern auseinander und arbeiteten hart auf diesen Tag hin. Ziel war es, die Schüler zu animieren, sich mit Naturwissenschaften auseinanderzusetzen und  sie zu mehr Selbstvertrauen sowie Eigenständigkeit zu bewegen. Überraschend ist, dass die Kinder ausgerechnet am Tag der Präsentation genau die Eigenschaften zur Schau stellen, die sie während der Vorbereitungsphase nicht demonstriert haben.Prasanth entzündet ein Streichholz mit einer Lupe. Insbesondere Prasanth, der sich zuvor eher unkonzentriert zeigte, glänzt plötzlich durch Organisation und fundiertes Wissen, was für uns alle überraschend und erfreulich ist. Sobald wir an seinen Tisch kommen, steht er auf, grüsst und bittet uns alle nach draußen. Allein die Art, wie er uns nach draußen holt, ist erstaunlich. Eigentlich bittet er nicht, er zitiert. Es ist sonnig, er nimmt eine Lupe aus seiner Tasche und bündelt das Sonnenlicht auf einem Streichholz, das nach kurzer Zeit mit einem Zischen aufflammt.

Selbstbewusst erklärt er das Phänomen, das sich vor unser aller Augen abspielt. Auch Ramya läuft zu Hochform auf, als sie sich lauthals Platz verschafft, um  einen wassergefüllten Eimer herumzuschleudern und damit die Zentrifugalkraft nachzuweisen. Alle leisten gute Arbeit.

Es ist ein langer Tag und die Schüler bleiben bis zu seinem Ende konzentriert. Selbst als wir eine Feedbackrunde für alle machen, bemühen sie sich aufmerksam zu bleiben. Wir machen die Schüler auf ihre kleinen Schwächen aufmerksam, die sie gezeigt haben und ermutigen sie, selbstbewusst damit umzugehen. Danach stellen sie sich auf und nehmen ihr Preisgeld entgegen. 100 Rupien bekommen sie für jedes Experiment, das sie vorstellen, wobei sie maximal fünf vorstellen dürfen. Das Geld ist als kleines Guthaben gedacht, dass sie ab dann selbstständig verwalten können. Die eigentliche Belohnung ist aber das erworbene Wissen und die Chance an einem Event teilzunehmen, dass  ihr Selbstbewusstsein fördert.

Der Direktor des Hope Houses hält eine Ansprache vor den Kindern.

Gestaltet wird das ganze Projekt in Kooperation mit dem Hope House (Hope House auf Facebook: facebook.com/indiahopehouse). Die Kinder knüpfen neue Kontakte und auch in Zukunft beabsichtigen wir eine stärkere Zusammenarbeit mit dem Hope House aufzubauen. Der Großteil der Experimente ist abgeschlossen und die meisten unserer Schüler sitzen schon draußen mit den Kindern vom Hope House. Sie spielen, reden und lernen sich kennen. Wir inspizieren noch die letzten Experimente und versammeln uns anschließend um ein Gruppenfoto zu schießen. Dabei reden wir noch ein wenig über den  Verlauf des Tages und die Arbeit, die die Kinder geleistet haben. Nach einiger Zeit kommen unsere Rikshaws, um uns abzuholen, und die Kinder verabschieden sich von ihren neuen Bekanntschaften. Sieben Lehrer und neun Schüler zwängen sich in zwei Rikshaws auf kleinsten Raum und wir fahren zurück nach Shenbakkam.

Von Lukas, Laurie und Ninja – Gyan-Team Shenbakkam

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1 Antwort bis jetzt ↓

  • 1 „Indien lebt in seinen Dörfern“ (Mahatma Gandhi) // Jul 11, 2013 at 12:02

    […] vorzubereiten, den Schülern simple Computerkenntnisse zu vermitteln und Projekte zu organisieren. Unser erstes Projekt war ein “Science Experiment Day”, an dem wir nach Einladung einer befreundeten indischen NGO teilnehmen durften. Zwei Wochen […]

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