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Eifersüchtige Krebse

Mai 4th, 2013 · written by Vanessa Goede · Keine Kommentare

Freitag, 16:30 Uhr. Ein Klassenzimmer, unsere Projektkinder, vier  Freiwillige, zwei  indische Lehrerinnen und ein besonderer Gast. Bei diesem Gast handelt es sich um Raman, der zu unserer „Job Class“  gekommen ist. Wie bereits im letzten Blog Artikel beschrieben, ist die „Job Class“ Bestandteil der „Special Class“ und findet einmal im Monat statt, bei dem die jeweiligen Besucher über ihren Werdegang sprechen und unseren Kindern mögliche berufliche Zukunftsperspektiven aufzeigen.

Raman ist Mitglied unseres indischen Partnervereins, 32 Jahre alt, verheiratet und Vater von drei Kindern. Nachdem er seinen Bachelor of Arts in Tamil beendet hatte, konnte er keinen Job finden. So musste er, um seine Familie über Wasser zu halten, als „auto driver“ (Tuk Tuk Fahrer) anfangen. Während der “ Job Class“ lag Raman viel daran, die Kinder darauf aufmerksam zu machen, dass  Hindi zur Verständigung nur in Indien nützlich ist. Englisch dagegen sei eine Sprache, die auf der ganzen Welt wichtig ist und für die Zukunft der Kinder von elementarer Bedeutung.

Ähnlich wie Karthik, setzt Raman auf Geschichten, um die ganze Aufmerksamkeit der Kinder für sich zu gewinnen. So erzählt er zunächst von einem Mann namens Kavadi Saravanan, der sich seinen Eltern gegenüber besonders verpflichtet gefühlt hat  und ihnen sehr viel Respekt entgegen gebracht hat. Da Kavadis Eltern besonders gläubige Menschen waren, baten sie ihren Sohn eines Tages sie zum Tempel zu bringen. Als Pilger war es für sie von besonderer Bedeutung den Weg zum Tempel nicht mit dem Bus oder Zug zurück zulegen, sondern zu Fuß. So brauchten Kavadi und seine Eltern anstatt sechs, 20 Tage, bis sie ihr Ziel erreicht hatten.

Im Tempel angekommen, betete Kavadi und sprach zu seinem Gott, dass er alles für seine Eltern tun würde. Aber sein Gott antwortete, es sei niemals genug, sich um seine Eltern zu kümmern. Es gäbe immer noch viel mehr Möglichkeiten. An dieser Geschichte  wollte Raman den Kindern deutlich machen, dass sie ihre Eltern, aber auch Lehrer als Vorbilder sehen sollen und ihnen gegenüber stets mit Respekt begegnen sollen.

Besonders fasziniert waren die Kinder aber von der zweiten Geschichte die Raman an diesem Tag erzählte. Sie handelte von einem LKW- Fahrer, der eine Ladung Krebse zu transportieren hatte. Diese Krebse kamen aus vielen unterschiedlichen Ländern. Während die indischen Krebse frei im LKW herum krabbeln konnten,  waren die Krebse aus allen anderen Ländern im Gegensatz  dazu in Boxen verstaut. So fragte ein Mann  den LKW- Fahrer, wieso nur die indischen Krebse frei sein durften. Der LKW-Fahrer antwortet darauf, dass die indischen Krebse, anders als die anderen Krebse, sich niemals gegenseitig helfen würden, um den LKW zu verlassen. Die indischen Krebse seien so eifersüchtig auf einander und würden es dem anderen niemals gönnen, in Freiheit zu gelangen.

Bei dieser Geschichte spricht Raman ein sehr wichtiges Thema an. Das Thema Eifersucht. Anstatt sich  gegenseitig zu blockieren, sollte man viel öfter andere unterstützen, um gemeinsam Ziele zu erreichen. Raman ist an diesem Nachmittag auf viele Probleme eingegangen. Hoffentlich ist durch seine bildhafte Darstellung etwas in den Köpfen der Kinder angekommen und möglicherweise konnten sie  für sich etwas daraus ableiten.

Vanessa Goede

Vanessa ist 22 Jahre alt und kommt ursprünglich aus der Nähe von Hannover. Nach dem Abitur zog sie nach Frankfurt am Main, um dort eine Ausbildung zur Kauffrau für Marketingkommunikation zu absolvieren. Aktuell ist sie als Freiwillige bis September direkt vor Ort in Shenbakkam und kümmert sich neben dem Unterrichten auch um die Öffentlichkeitsarbeit.

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