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ein weiterer Bericht von Herbert aus Shenbakkam

Juli 15th, 2009 · written by on-site · Keine Kommentare

Liebe Gyan-Mitglieder,
bei mir hier im schoenen Shenbakkam ist bereits Halbzeit und daher moechte ich euch mal wieder einen Lagebericht zukommen lassen. Mein letzter Bericht ist nun schon wieder ueber 2 Monate her und seitdem ist einiges passiert.

Aber immer schoen der Reihe nach. Als ich euch das letzte Mal geschrieben habe war es Mitte Mai und wir hier in Shenbakkam waren intensiv mit dem grossen Ferienprogramm beschaeftigt. “Wir” das waren in dieser Zeit die beiden Praktikantinnen Nadine und Jenny, sowie meine Wenigkeit. Der komplette Mai war fuer die Kids hier schulfrei, da es bei ueber 40 Grad Lufttemperatur kaum moeglich ist, klare Gedanken zu fassen. Wir haben also einen Monat lang von Montag bis Freitag jeweils 3 Stunden Vormittagsprogramm angeboten und mit den Kindern ein etwa einstuendiges Theaterstueck (natuerlich in Englisch) entwickelt und einstudiert. Es ging um 3 indische Freunde, die um die Welt reisen und dabei viele Abenteuer erleben. Wir haben gemeinsam mit den Kindern die Story entwickelt, Lieder und Taenze erdacht und Buehnenbilder gemalt.

In meinem letzten Bericht hatte ich erwaehnt, dass das Projekt wohl etwas ehrgeizig ist und wir noch nicht so recht wissen, ob wir irgendetwas auf die Buehne bringen koennen. Es war auch eine ziemliche Kraftanstrengung, die Kinder bei der Stange zu halten, aber irgendwann haben wir einfach einen Auffuehrungstermin festgelegt und Flyer im Dorf verteilt – da gab es dann kein Zurueck mehr. Der Dorfpfarrer war so lieb, uns eine richtige Freilichtbuehne auf dem Kirchgelaende inklusive Licht- und Soundtechnik zur Verfuegung zu stellen (da Kirchenfeste hier Grossveranstaltungen sind – uebrigens nicht nur fuer die christliche Minderheit – war die Technik vorhanden).

Am 29. Mai war Premierentermin und so nahmen wir einen Tag vorher noch mal alle Kraefte zusammen, um eine gute Generalprobe hinzubekommen. Die fiel leider katastrophal aus – aber so konnte es immerhin nur besser werden. Am 29. versammelten wir uns dann an der Buehne und warteten auf die Besucher. Freundlicherweise arrangierte der indische Wettergott 15 Minuten vor Beginn einen Regenschauer, was sich nicht unbedingt positiv auf die Besuchsbereitschaft ausgwirkt haben duerfte. Aber trotz Regen kamen dann doch so um die 60 Leute, die unter dem Kirchenvordach Schutz fanden. Die Auffuehrung war noch mal nervenaufreibend, weil vor lauter Aufregung alle vergessen hatten, wann sie dran waren aber wir haben es hinbekommen und hinterher auch viel Lob von den Zuschauern erhalten.Neben der doch noch geglueckten Auffuehrung habe ich mich aber besonders darueber gefreut, dass ich in den Wochen danach von einigen Eltern gehoert habe, dass die Kinder nach dem Ferienprogramm nun viel besser Englisch sprechen. Auch in meinen Kursen sehe ich das – die Kinder, die dabei waren, sind mit Abstand die besten. In einem Monat mit 3 Stunden Englisch sprechen am Tag lernen die Kinder eben mehr als in 5 Jahren Unterricht in einer indischen Schule. In der Woche nach dem Theaterstueck ging dann hier die Schule wieder los und fuer mich der normale Schulunterricht. Die erste Woche war natuerlich erst mal Chaos angesagt, verbunden mit Organisationsbemuehungen – immerhin wusste am Ende der Woche dann jeder Schueler wann fuer ihn Englischkurs ist. Lidiya (unsere indische Unterstuetzungslehrerin) und ich haben beschlossen, zunaechst nur die 8. Klasse zu unterrichten. Vor den Ferien wurde in Mischgruppen aus 7. und 8. Klasse unterrichtet, das waeren aber in diesem Schuljahr einfach zu viele Kinder geworden. Zusaetzlich zum Schulunterricht haben wir auch wieder mit den Abendkursen in unserem eigenen Gebaeude begonnen und den Unterricht im Nachbardorf Perumalnagar weitergefuehrt (lief auch waehrend der Ferien) – dazu aber spaeter mehr.

Die 2 Praktikantinnen hatten mich am Wochenende nach der Auffuehrung verlassen, um weiter durch Indien zu reisen, aber lange musste ich gar nicht alleine ausharren, denn am Ende der ersten Schulwoche kam auch schon wieder ein neuer Praktikant fuer 3 Wochen – der Torsten. Er hat mich beim Unterrichten unterstuetzt, sich mit unseren stoeranfaelligen Laptops herumgeschlagen und zum Schluss auch eine Woche ganz allein den Laden hier geschmissen, so dass ich ein paar Tage Urlaub machen konnte, ohne dass wir dafuer Unterricht ausfallen lassen mussten. Ich glaube er hat seine Sache auch gut gemacht, zumindest erschienen mir die Kinder nach meiner Rueckkehr koerperlich und seelisch unversehrt. Mittlerweile hat sich mit dem normalen Unterichtsbetrieb hier alles gut eingepegelt – einziges Problem ist, dass die Kinder staendig vergessen, wann unsere Abendkurse stattfinden und einfach irgendwann auftauchen – dagegen hat bisher leider auch staendiges Wiederholen, Aufschreibenlassen und UnterrichtsplanandieTuerhaengen nix geholfen. Naja, so ist das hier halt.Seit einer Woche haben wir jetzt 2 indische Unterstuetzungslehrerinnen im Einsatz (in der Schule unterrichtet jetzt zusaetzlich zu Lidiya auch Prianka, die Tochter meiner “Gastmutti” und TrustOrganisatorin Manjula). Daher koennen wir nun neben der 8. auch die 7. Klasse unterrichten.

Unser aktuelles Unterrichtsprogramm
Das fuehrt mich nach der chronoligeschen Betrachtung nun zur aktuellen Bestandsaufnahme.

Staatliche Schule:
Wir haben von Montag bis Donnerstag jeden Nachmittag je eine Gruppe 7. und 8. Klasse an der staatlichen Schule in Shenbakkam. Da jetzt 2 indische Lehrerinnen da sind, geben wir 2 Gruppen parallel Unterricht (Lidiya macht das ja schon laenger und hat nun allein die 8. Klasse, ich mache zusammen mit Prianka die 7.). Am Freitag bieten wir je Klasse noch einmal zusaetzlichen Unterricht fuer die Schueler an, denen Englisch besonders schwer faellt – wir wiederholen das Gelernte noch mal intensiv, ohne dass sich die langweilen muessen, die es schon kapiert haben.

Englisch-Unterricht im eigenen Gebaeude:
Jeden Tag gibt es bei uns im Haus ausserdem Abendkurse. Wir haben zweimal pro Woche einen Anfaenger-Kurs fuer die ganz Kleinen, zweimal einen Kurs auf mittlerem Level und einmal einen Fortgeschrittenen-Kurs (die Bezeichnungen orientieren sich am indischen Niveau, letztlich sind eigentlich alle auf AnfaengerNiveau mit nur kleinen Unterschieden – wir haben aber beschlossen von einer Kurseinteilung nach Klassenstufe wegzugehen, denn die Klasse sagt hier ueberhaupt nichts ueber die Kenntnisse aus).
EnglischUnterricht in Perumalnagar:
Im Nachbardorf Perumalnagar biete ich einmal pro Woche einen Anfaenger-Kurs und einen Kurs auf mittlerem Level an.

ComputerUnterricht:
Der Computerkurs laeuft im Moment noch auf Sparflamme, da mir a) brauchbare Technik und b) Lehrkapazitaet fehlt. Derzeit gebe ich einen Computerkurs pro Woche, den ich vorerst auf 4 Kinder beschraenke. Das Konzept ist: Pro Gruppe bekommen 4 Kinder fuer einen Monat eine kleine Einfuehrung – Anschalten, Tastatur benutzen, etwas schreiben und speichern, mit dem Computer einfache Rechenaufgaben loesen. Nach einem Monat gibt’s ne neue Gruppe. Ich hatte den Versuch gestartet mit 2 indischen Hilfskraeften zusammen zu unterrichten um mehr Kinder in der Gruppe haben zu koennen – hat aber nix gebracht, weil wir einerseits staendig Rechnerprobleme hatten (nur 2 Laptops laufen zuverlaessig aber mit verschiedenen Betriebssystemen) und zweitens meine Helfer einfach zu wenig Erfahrung mit Computern hatten, um anderen etwas beizubringen.

Ausblick
Im Moment bin ich der einzige hier aus Deutschland (+ die beiden indischen Lehrerinnen), das Programm wird also in naechster Zeit so weiter laufen, wie oben beschrieben. Ab Mitte August ist dann ein Langzeit-Praktikant (Thomas) hier, der bis zum Abschluss meiner Amtzeit Ende September bleibt. Geplant ist, dass er zum einen Lidiya beim Schulunterricht unterstuetzt, zum anderen will ich ihm vor allem die Computerkurse aufs Auge druecken, so dass wir jeden Tag einen Kurs anbieten koennen und somit trotz kleiner Gruppen viele Kinder erreichen.

Was sonst noch war
Natuerlich koennte ich jetzt noch jede Menge mehr aus Shenbakkam und allgemein aus Indien berichten, aber bevor ich hier einen Roman verfasse, verschiebe ich die Erzaehlungen aus der Rubrik ‚Buntes und Vermischtes‘ lieber auf einen muendlichen Bericht beim naechsten Vereinstreffen. Was aber evtl. fuer diejenigen noch interessant zu hoeren ist, die etwas mit den oertlichen Gegebenheiten vertraut sind: Manjula und Vishnu (meine “Gasteltern” und Ernaehrer) plus Familie und allen weiteren im Haus untergebrachten Personen haben vor etwa einem Monat ihre angestammte Palmblatt-Huette verlassen und sind in ihr neugebautes (noch nicht ganz fertiges aber bewohnbares) Haus umgezogen. Das ist auch wirklich huebsch geworden, wenn man von der typisch indischen Einrichtung (keine) und den nicht ganz im Sinne des deutschen Perfektionismus ausgefuehrten Feinarbeiten absieht. Die alte Huette gibt es nicht mehr (abgerissen) und der FirewoodShop ist auf die andere Strassenseite umgezogen. Was fuer mich jedoch schwer verstaendlich ist: Manjula und Vishnu wohnen jetzt trotz neuem Haus wieder im Firewood-Shop, was auch nur eine Huette ist und zwar noch mal eine Nummer einfacher als die bisherige. Das Ding besitzt keine Tueren und daher haben sie Angst, dass etwas geklaut wird. Tja, manchmal versteh ich die Leute hier nicht.

So, mit dieser Schlussbetrachtung moechte ich diesen Bericht beenden. Ich hoffe, ich konnte euer Informationsbeduerfnis stillen und es war trotz Ueberlaenge und fehlenden Umlauten nicht zu ermuedend.

Bis zum naechsten (und dann vermutlich letzten) Bericht.

Ganz viele Gruesse aus Indien und Danke an alle fleissigen Helfer und Unterstuetzer in Deutschland (und anderswo), die das Projekt hier in Indien moeglich machen.

Herbert

15.07.2009 H.Flath

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