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10 Monate eine neue Heimat

Februar 8th, 2011 · written by on-site · Keine Kommentare

Sind es wirklich schon 10 Monate?

Im Rückblick erscheint eine solche Zeit natürlich nur bruchstückhaft und die Gewissheit, seit dem 21.04.2010 hier zu sein, versetzt mich in Erstaunen.

Seitdem ich, Thomas, und Nina dank weltwärts nach Shenbakkam kommen konnten, hat sich sowohl im Projekt, als auch bei uns einiges geändert. Zum Glück hatten wir keine Schwierigkeiten, uns an die neue Umgebung zu gewöhnen und selbst wenn, wären diese schnell durch die Fröhlichkeit und Aufgeschlossenheit der Kinder beiseite geschoben worden. Seit dem ersten Tag waren wir in ständigem Kontakt mit den Kleinen, was ihnen nicht nur Spaß, sondern auch viele Fotos und „german chocolate“ -Gummibären- einbrachte. Dank der Tatsache, dass mit Borsy, dem Projektleiter zu der Zeit, ein erfahrener Lehrer vor Ort war, konnten wir uns an die Unterrichtsmethodik gewöhnen, was sehr nützlich war.

Dennoch stellte es sich in den ersten eigenen Unterrichtsstunden als schwierig heraus, eine Meute von 10-20 Kindern auch nur einigermaßen unter Kontrolle und vor allem ruhig zu halten. Ebenso hart war es sich daran zu gewöhnen, dass entworfene Pläne schnell über den Haufen geworfen werden mussten, wenn nur die ganz Kleinen da waren oder die Aufmerksamkeit einfach nicht reichte. Nach 10 Monaten hat sich aber schon Routine eingestellt. Wir haben einen festen Bestandteil von 6 Kindern, die fast täglich zum Heimunterricht kommen. Neben diesen Kindern haben wir schon mdt. 40 andere bei uns unterrichtet. Mittlerweile sind standartmäßig um 13 Kinder beim Heimunterricht anwesend. Die Tehmen werden mdt. wöchentlich gewechselt. Wir versuchen vor allem die Vokabeln und Floskeln des täglichen Lebens zu lehren. Zur Abwechslung probieren wir, den Kindern den Blick über den Tellerrand zu ermöglichen. Viele können nicht mal Indien auf der Landkarte finden, weil sie vorher kaum eine Landkarte gesehen haben. Es sind kleine Dinge, die hier zum Wissen beitragen können.

Der Schulunterricht ist ein Kontrastprogramm, was Systematik und Methodik anbelangt. Da hier keine Altersspanne von 10 Jahren zu beachten ist und wir in der Woche 3 nach Leistung eingeteilte Klassen haben, können wir das Wissen viel effektiver vermitteln. Obwohl wir am Anfang über die geringen Kenntnisse erstaunt (besser verblüfft) waren, lassen sich nun Fortschritte feststellen. Diese Fortschritte sind der größte Lohn, den wir bekommen können. Aber das Lachen und das Vertrauen unserer Kleinen ist auch Butter für die Seele 😉

Am schönsten ist es festzustellen, dass das Projekt ein Teil des Dorfes ist. Jeder kennt die „german teachers“, bis nach Vellore hin. Jede Woche haben wir Einladungen zu Hochzeiten, Kaffee oder einfach nur zum Tratschen an der Straße. In den örtlichen Tempeln werde ich als normal wahrgenommen, was in Hinblick auf die Exklusivität, unter die man in den Touristenorten leidet, sehr erleichternd ist.

Indien kann stressen. Der Krach, der Dreck, kleine Gauner und Nervensägen, die letztendlich nur am Geld interessiert sind, trifft man zwangsläufig bei jedem Ausflug in diesem wunderschönen Land. Wenn man dann nach Shenbakkam kommt, fühlt es sich an wie zu Haus. Man kennt kleine Abkürzungen, hat seinen Lieblings-Kaffeestand und ist mit der Dorfjugend ganz dicke (ich musste Kricket spielen). Obwohl ein jedes Kind als „uncle“ bezeichnet, ist man mehr wie ein Freund.

Unter diesen Eindrücken fällte es sehr schwer, Abschied zu nehmen. Es sind nur noch 10 Tage und dann endet unsere Zeit hier. Obwohl jeder eigene Wege gegangen ist und unterschiedliche Erfahrungen gesammelt hat, sind wir beide traurig. Die Kinder werden uns am meisten fehlen. Ihre ungetrübte Offenheit und Freundlichkeit haben uns auch schlechte Tage sonnig gemacht. Wenn einem die kulturelle Engstirnigkeit der Erwachsenen auf den Geist gegangen ist, waren es die Kinder mit ihrer über alle Grenzen hinweg gehenden Zuneigung, die uns motiviert haben.

Indien ist kontrastreich, intensiv, zum Verlieben. Dank dem Projekt konnten wir das erleben.

Man mag ein Lehrer sein, der von außen kommt; man wird aber ein Teil des Dorfes und kann zur Entwicklung der Kinder beitragen, was von ihnen, ihren Eltern und den örtlichen Autoritäten (ohne die es nicht möglich wäre) gewürdigt wird.

Wir werden es vermissen.

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