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Alles Verbrecher?

Dezember 21st, 2011 · written by on-site · Keine Kommentare

An einer roten Ampel bleiben wir stehen, gegessen wird mit der rechten Hand und in der Schule hebt man den Arm, wenn man etwas sagen möchte. Unser Leben ist voll von solch kleinen und großen Regeln, die uns dabei helfen, gut mit anderen Menschen zusammen zu leben.

Am letzten Freitag drehte sich in unserem Berufsprojekt alles um Gerechtigkeit. Leider konnte unser Gast, ein Anwalt, nicht kommen, so dass Lydia die Aufgabe übernahm, mit unseren Schülern über den Anwalts-Beruf zu sprechen.

Natürlich kommt nicht gleich die Polizei, nur weil man seinen Reis mit der linken Hand ist, fährt man aber bei rot über eine Ampel, kann das schon anders aussehen. Lydia erklärt den Kindern den Unterschied zwischen Regeln und Gesetzen und wie Gerichte arbeiten: Was machen Anwalt, Richter und Staatsanwaltschaft? Und wieso werden Angeklagte überhaupt verteidigt?

Im zweiten Teil der Stunde halten die Schüler selbst Gericht: Anhand kurzer Rollenspiele diskutieren sie über Fehlverhalten und Strafmaß der Akteure.

Einige Szenen sind eindeutig: Der Chai-Shop-Besitzer zum Beispiel, der seinen zehnjährigen Sohn nicht nur in seinem Laden schuften lässt, sondern auch noch schlägt, verstößt gegen das Kinderarbeitsgesetz. „Bis 14 Jahre ist Schulpflicht!“ – das wissen alle. Und auch der Motorradfahrer, der beim Fahren Alkohol trinkt, ist schnell verurteilt.

Problematischer ist da die Szene, in der Dharani einem Angreifer das Messer entwendet, um ihn dann selber damit zu erstechen. „Was soll daran falsch sein?“ empört sich Anjali – schließlich wollte der andere Dharani ermorden! Eine hitzige Diskussion ist entfacht: Ist Dharani eine Mörderin? Erst eine zweite Szene, in der Lydia mit dem erkämpften Messer einfach wegrennt, bringt Aufklärung: Dharani hat sich falsch verhalten, auch Anjali ist jetzt überzeugt. Und trotzdem ist Dharani keine normale Mörderin, sondern hat im Affekt gehandelt und sollte deshalb eine leichtere Strafe erhalten.

Auch die arme Frau, die aus Hunger eine Banane gestohlen hat, muss sich vor Gericht verantworten. Gut, dass sie einen Anwalt hat, der ihre Situation erklären kann – so kommt sie wahrscheinlich mit einem blauen Auge davon.

Nächstes Jahr geht das Berufsprojekt weiter  – mit einem neuem Beruf und einem anderem Gast.

(Text: Senem Kaya)

P.S.: Unser Berufsprojekt wird übrigens unterstützt vom Feng Shui-Haus in Dresden. Vielen Dank dafür!

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