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Senem und Arndt schreiben wieder

April 14th, 2010 · written by on-site · Keine Kommentare

Seit drei Wochen sind wir jetzt erst zurück in Deutschland und schon scheint die Zeit in Indien lange, lange her zu sein. Was die Kids wohl gerade machen? Knapp sechs Monate haben wir in Shenbakkam gelebt und mit den Dorfbewohnern sowohl Feste als auch auch kleinere Sorgen geteilt. Sechs Monate, das ist eine lange Zeit und doch viel zu kurz. So viele Pläne und Ideen haben wir gar nicht mehr selber verwirklichen können, weil die Zeit plötzlich schon um war.Es ist gar nicht so einfach von Deutschland aus seine Erinnerungen an die Zeit in Shenbakkam zu ordnen und irgendwie sinnvoll auf zuschreiben. Also was ist passiert seit dem ersten Bericht?

Natürlich haben wir Weihnachten gefeiert, denn das ist hier bei allen ein großes Thema – nicht nur bei den Christen. Die Kids – egal welcher Konfession sie angehören – singen schon Tage vor dem 24. lauthals Weihnachtslieder und die Frauen schmücken ihre Häuser mit besonderen Kreidezeichnungen. Also haben auch wir eine kleine Weihnachtsfeier mit den Kids organisiert indische Lieder gesungen, auf englisch die Weihnachtsgeschichte gelesen und zum Schluss gab es für jeden ein paar Gummibärchen und ein Schulheft.Womit wir allerdings nicht gerechnet hatten, war das halbe Dorf, das plötzlich aufgeregt bei uns im Haus stand – weil auch die Erwachsenen alle mal Gummibärchen probieren wollten … Am 14. Januar beginnt dann Pongal – ein tamilisches Fest, das von allen Religionen gefeiert wird und vier Tage dauert. Wie auch schon letztes Jahr wurden alle regelmäßig zur tuition class kommenden Kids mit einem Set neuer Klamotten belohnt. Ich glaub – nein ich weiß – ich hab noch nie so eine Menge Anziehsachen auf einmal gekauft – das war schon irgendwie lustig. Weil der Direktor der öffentlichen Schule die offizielle Feier aus Geldnöten abgesagt hatte, haben wir dann mit Manjulas tatkräftiger Unterstützung auf einer eigenen kleinen Übergabefeier 60 glücklichen Kids ihre Belohnung überreicht. Aber auch wir wurden ausgezeichnet – am 26. Januar bei der offiziellen Feier zum Republic Day wurden wir stellvertretend für das Gyan Shenbakkam School Project geehrt.

Und wo wir gerade von Festen reden, hatten wir abgesehen von den traditionellen Feiertagen auch so noch einigen Grund zum Feiern. Zum Beispiel als letztendlich doch noch die Palmblatthütte auf unserem Hausdach gebaut wurde. Und das obwohl der, im letzten Brief erwähnte, Wassertank bis zu unserer Abreise nicht geliefert worden war. Die Hütte ist 5x7m groß und bietet ganz viel Platz zum lernen, toben, malen und Spaß haben. Jetzt können problemlos 2 oder 3 Gruppen gleichzeitig unterrichtet werden d.h. die zwei Weltwärtspraktikanten können im April richtig loslegen. Und natürlich gibt es keine Neueröffnung ohne Einweihungsparty. So auch in Shenbakkam. Nach anfänglichem Chaos weil alle Kids – entgegen der üblichen Gewohnheiten der Inder – zwei Stunden vor verabredeten Zeitpunkt vorm Haus standen und ausgerechnet an dem Tag unsere Straße für ein neue Wasserleitung aufgerissen wurde, hatten wir dann aber doch ein lustiges Fest mit Spielen, Tanzaufführungen und Gesangsdarbietungen an dem auch die Nachbarn ihren Spaß hatten.Und sonst – haben wir den Unterricht umstrukturiert, auf Basis eines Tests die Klassen in der Schule nach Können eingeteilt und Projektklassen eingeführt. Diese Projektklassen bieten die Chance sich auch während des Schuljahres mit einem Thema tiefer auseinander zusetzen. Erlaubt ist alles was Spaß macht und Interesse weckt. Die Gruppen sind vollkommen frei einteilbar und unterliegen der Verantwortung des Projektleiters, das heißt, dass von Projekt zu Projekt entschieden werden kann wie viele Kinder teilnehmen und wie lange die Klasse dauert. Wir hatten zuletzt drei Projektklassen – eine Fotoklasse, eine Story class und eine singing class. In der Fotoklasse haben wir mit 5 Kindern Themen erarbeitet, die die Kids dann mit einfachen Kameras fotografisch umgesetzt haben. So zum Beispiel: mein Haus, meine Familie, mein Lieblingsplatz oder mein Lieblingsspielzeug. Zum Schluss hat jeder seine Lieblingsbilder ausgesucht und in unserem Haus ausgestellt. Die siebten Klassen haben in der story class Bilder zu alice in wonderland gemalt, diese an unserem Abschiedsfest präsentiert, eine Kurzversion der Geschichte vorgelesen und sie für die kleineren in tamil übersetzt. Die achten Klassen haben yellow submarine von den Beatles einstudiert und natürlich auch am Abschlussfest aufgeführt.

Neben all den schönen Dingen, die passieren, ist das Arbeiten in Shenbakkam leider aber doch nicht frei von Problemen. Da ist zum Einen der Direktor der öffentlichen Schule, der ab und an versucht uns Steine in den Weg zu legen, den wir aber zum Schluss durch besonders zuvorkommende Behandlung mehr oder weniger „gezähmt“ haben und zum anderen ist da noch Perumalnagar. Eigentlich sollte einmal die Woche im Nachbardorf Perumalnagar unterrichtet werden, was zur Zeit aber auf Eis liegt, weil unser Unterrichtsraum für andere Dinge gebraucht wird und noch kein neuer gefunden ist. Das immer währende Problem – die Computerclass – befindet sich durch die drei neuen Computer zwar auf dem Weg der Besserung die Stromleitungen schlagen einem aber halt doch immer wieder ein Schnippchen indem sie einfach überfordert sind. So hatte Arndt während der Computerclass immer wieder mit Stromausfällen zu kämpfen, wogegen man aber einfach nichts machen kann außer Ruhe zu bewahren.So hat man also immer was zu tun in Shenbakkam. Aber langweilig wird es einem sowieso nie. Ich und Arndt auch würde sofort wieder hinfahren – hätten die indische Regierung nicht die Visumbestimmungen geändert, so dass man jetzt zwei Monate außer Lande gewesen sein muss bevor man wieder einreisen darf.

Viele liebe Grüße
Senem und Arndt
10.04.2010 S. Kaya

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